2015-11-15 - von blutsauger
Ich hab's geschafft, beim Firmware Update meine Nanostation loco M2 unbrauchbar zu machen. Vermutlich, weil ich die Stromversorgung während des Flashens zu früh abgezogen habe. Hier eine kurze Anleitung, wie ich das Teil wieder zum Laufen gebracht habe.
Vorab I: Neben der hier vorgestellten Methode mit TFTP gibt es auch noch die Hardcore-Variante, über den seriellen Anschluß mit dem Gerät zu kommunizieren. Dazu muss der Router aufgeschraubt werden. Dass hier der Router zerlegt abgebildet wird, dient eher dem Verständnis und ist der Tatsache geschuldet, dass ich so ziemlich alles ausprobiert habe. Für den hier beschriebenen Weg ist das Zerlegen nicht erforderlich!
Vorab II: Der Weg hier bezieht sich auf die Nanostation Loco M2 mit einem lokalen Ethernetport. Andere Modelle haben evtl. anderes Blink-Verhalten, Reset-Codes, Timing usw.
Für meine Nanostation habe ich zwei Firmwares ausprobiert:
openwrt-ar71xx-generic-ubnt-nano-m-squashfs-factory.bin
und
gluon-tecff-v2015.7-ubiquiti-nanostation-m.bin
Ich habe sie in dieser Reihenfolge geflashed, ist aber vielleicht nicht notwendig. Es gibt ein paar Unwägbarkeiten, wann welche Firmware (sysupdate oder factory) wann zu verwenden ist, je nachdem, welche Version (OpenWRT, FFAltdorf, original FW) gerade am Laufen ist.
Nur zur Ergänzung: Unter firmware_infos gibt es eine weitere detailierte Anleitung, wie man die Hersteller Firmware wieder aufspielen kann.
Walter sagt dazu Folgendes:
TFTP ist ein sehr simples Dateitransferprotokoll, welches vom Router bereitgestellt wird, wenn man ihn in einen bestimmten Bootstrap-Modus verfrachtet. Dazu:
Bei Sekunde 1-5 leuchten beide mittlere LEDs
Nach Sekunde 12 loslassen, alle 4 LEDs blinken 3x zusammen auf.
Der Router sollte jetzt auf der IP Adresse 192.168.1.20 erreichbar sein. Damit der eigene PC diese IP Adresse erreichen kann, muss er im gleichen Segment liegen. Also entweder IP Adresse des PC's kurz ändern (auf z.B. 192.168.1.254). Unter Linux geht das auch praktisch mit einer zweiten virtuellen Ethernet-Karte:
> ifconfig eth0:1 192.168.1.254 > ping 192.168.1.20 64 bytes from 192.168.1.20: icmp_seq=254 ttl=64 time=0.249 ms
Auf der Seite [https://wiki.openwrt.org/toh/ubiquiti/nanostation] Wird das nochmal auf Englisch beschrieben (Danke an Andreas Z.!) Vielleicht braucht ihr auch noch den TFTP Client (yum/apt-get install tftp unter Linux).
> tftp 192.168.1.20 > bin > put gluon-tecff-v2015.7-ubiquiti-nanostation-m.bin flash_update (Oder das openwrt-Image)
Während des Flashens laufen dann die WLAN-LEDs links/rechts durch, bis der Prozess fertig ist.
Nach dem Flashen sollte der Router in den Konfigurationsmodus booten, d.h. er sollte unter 192.168.1.1 erreichbar sein. also warten, bis er wieder erreichbar ist:
> ping 192.168.1.1 From 192.168.1.9 icmp_seq=20 Destination Host Unreachable 64 bytes from 192.168.1.1: icmp_seq=21 ttl=64 time=1.22 ms
Power leuchtet, LAN blinkt (ist ja immer noch am LAN angeschlossen), die 4. WLAN LED blinkt regelmäßig. Jetzt kann man im Browser über 192.168.1.1 das gluon Webinterface erreichen und den Router neu konfigurieren.
Nach den Standard-Einstellungen (Name, Mesh, Koordinaten) und dem folgenden Reboot durch das Web-Interface startet das Gerät wieder in den normalen Betriebsmodus (4. WLAN LED leuchtet dauerhaft). Hier kann man nochmal die Reset-Taste gedrückt halten und die erweiteren Setup Optionen durchgehen (FW-Update, Passwort etc).