===== Router mit TFTP flashen ('unbrick') ===== //2015-11-15 - von blutsauger// Ich hab's geschafft, beim Firmware Update meine Nanostation loco M2 unbrauchbar zu machen. Vermutlich, weil ich die Stromversorgung während des Flashens zu früh abgezogen habe. Hier eine kurze Anleitung, wie ich das Teil wieder zum Laufen gebracht habe. Vorab I: Neben der hier vorgestellten Methode mit TFTP gibt es auch noch die Hardcore-Variante, über den seriellen Anschluß mit dem Gerät zu kommunizieren. Dazu muss der Router aufgeschraubt werden. Dass hier der Router zerlegt abgebildet wird, dient eher dem Verständnis und ist der Tatsache geschuldet, dass ich so ziemlich alles ausprobiert habe. Für den hier beschriebenen Weg ist das Zerlegen nicht erforderlich! Vorab II: Der Weg hier bezieht sich auf die Nanostation Loco M2 mit einem lokalen Ethernetport. Andere Modelle haben evtl. anderes Blink-Verhalten, Reset-Codes, Timing usw. === 1. Firmware raussuchen === Für meine Nanostation habe ich zwei Firmwares ausprobiert: openwrt-ar71xx-generic-ubnt-nano-m-squashfs-factory.bin und gluon-tecff-v2015.7-ubiquiti-nanostation-m.bin Ich habe sie in dieser Reihenfolge geflashed, ist aber vielleicht nicht notwendig. Es gibt ein paar Unwägbarkeiten, wann welche Firmware (sysupdate oder factory) wann zu verwenden ist, je nachdem, welche Version (OpenWRT, FFAltdorf, original FW) gerade am Laufen ist. == 1.1 Original-Firmware einspielen == Nur zur Ergänzung: Unter [[/links#firmware_infos]] gibt es eine weitere detailierte Anleitung, wie man die Hersteller Firmware wieder aufspielen kann. == 1.2 Was sonst noch sein kann == Walter sagt dazu Folgendes: - //das Problem hatte ich auch mit einer NANO. Es hat bei mir mit dem TFT ohne Problem funktioniert. Habe aber erst die Original FW installiert.// - //Habe diesen TFT verwendet http://www.heise.de/download/tftpd32.html // - //Was aber bei einem TP-Link Probleme gemacht hat war die Aushandlung der Netzwerkgeschwindigkeit Nach dem umstellen auf 10mbit Half-duplex hat es funktioniert.// === 2. Gerät in den TFTP Boot Modus bringen === TFTP ist ein sehr simples Dateitransferprotokoll, welches vom Router bereitgestellt wird, wenn man ihn in einen bestimmten Bootstrap-Modus verfrachtet. Dazu: - Erst die Stromversorgung trennen - Über den PoE Injector Netzwerkkabel ans lokale LAN anschließen - den Reset-Taster gedrückt halten und wieder Strom einschalten. Der **Reset-Taster** ist ein winziger SMD Taster, den man durch das Gehäuse nur mit einem dünnen Gegenstand erreicht und der Druckpunkt ist schwer zu finden! - Es leuchten 2 WLAN LEDs für ca 5 Sekunden und gehen dann aus. (Power und LAN leuchten/blinken weiter wie gewohnt) - Dann weitere 7 Sekunden den Reset gedrückt halten und dann loslassen. - Die WLAN LEDs sollten 3x alle bunt kurz aufblinken und dann weiter abwechselnd rot/grün, orange/grün. - Passiert das nicht, die Reset Prozedur nochmal probieren. - Jetzt sollte der Router ping-bar sein, siehe nächster Schritt. {{:technik:locom2_sekunde1-5.png?200|}} Bei Sekunde 1-5 leuchten beide mittlere LEDs {{:technik:locom2_nachsekunde12.png?200|}} Nach Sekunde 12 loslassen, alle 4 LEDs blinken 3x zusammen auf. {{:technik:locom2_doppelblink.png?200|}} LED 1+3 und 2+4 blinken abwechseln, TFTP Modus erreicht. === 3. IP Adressen === Der Router sollte jetzt auf der IP Adresse 192.168.1.20 erreichbar sein. Damit der eigene PC diese IP Adresse erreichen kann, muss er im gleichen Segment liegen. Also entweder IP Adresse des PC's kurz ändern (auf z.B. 192.168.1.254). Unter Linux geht das auch praktisch mit einer zweiten virtuellen Ethernet-Karte: > ifconfig eth0:1 192.168.1.254 > ping 192.168.1.20 64 bytes from 192.168.1.20: icmp_seq=254 ttl=64 time=0.249 ms === 4. TFTP Upload === Auf der Seite [https://wiki.openwrt.org/toh/ubiquiti/nanostation] Wird das nochmal auf Englisch beschrieben (Danke an Andreas Z.!) Vielleicht braucht ihr auch noch den TFTP Client (yum/apt-get install tftp unter Linux). > tftp 192.168.1.20 > bin > put gluon-tecff-v2015.7-ubiquiti-nanostation-m.bin flash_update (Oder das openwrt-Image) Während des Flashens laufen dann die WLAN-LEDs links/rechts durch, bis der Prozess fertig ist. {{:technik:locom2_lauflicht.png?200|}} Während des Flash-Vorgangs gibt's ein Lauflicht === 5. Fertig === Nach dem Flashen sollte der Router in den Konfigurationsmodus booten, d.h. er sollte unter 192.168.1.1 erreichbar sein. also warten, bis er wieder erreichbar ist: > ping 192.168.1.1 From 192.168.1.9 icmp_seq=20 Destination Host Unreachable 64 bytes from 192.168.1.1: icmp_seq=21 ttl=64 time=1.22 ms Power leuchtet, LAN blinkt (ist ja immer noch am LAN angeschlossen), die 4. WLAN LED blinkt regelmäßig. Jetzt kann man im Browser über 192.168.1.1 das gluon Webinterface erreichen und den Router neu konfigurieren. === 6. Erweiterte Einstellungen === Nach den Standard-Einstellungen (Name, Mesh, Koordinaten) und dem folgenden Reboot durch das Web-Interface startet das Gerät wieder in den normalen Betriebsmodus (4. WLAN LED leuchtet dauerhaft). Hier kann man nochmal die Reset-Taste gedrückt halten und die erweiteren Setup Optionen durchgehen (FW-Update, Passwort etc).